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„Aus der Frohburg“ Aufzeichnungen zur Herkunft eines Unangepassten

Konrad Hummler (Autor)

Die Schockstarre nach der Stickereikrise hält noch an, die Greuel des Zweiten Weltkriegs sind noch unverdaut, die Reste eines stolzen Bürgertums aus dem 19. Jahrhundert schmelzen wie Frühlingsschnee dahin, doch Aufbruch und Wirtschaftswunder lassen auf sich warten: St. Gallen, eine mittelgrosse Schweizer Stadt in den 1950er Jahren. Ein neugieriger Knabe sieht sich um, entdeckt seine nächste Umgebung, die «Frohburg», ein Vorstadtidyll mit Stallungen, Hinterhof und kleinem Park. Seine Streifzüge durchs Quartier sind aber stets auch von Ängsten geprägt; das «Schlimme», wie er es nennt, lauert für ihn beim Gaswerk, beim Schlachthof, im Volksbad. Er sinnt nach Strategien, um es zu bannen, und wird fündig: Das Schlimme beim Namen nennen, nicht ausweichen oder verdrängen. Mit dieser Grundüberzeugung startet er ins Leben, und eine sehr vielgestaltige Jugendzeit öffnet sich ihm. Sie führt ihn auf selbständige Erkundungsreisen durch halb Europa, auf wochenlange Wanderungen durch Schweizer Berge, lässt ihn kettenrauchen, einen Tonfilm drehen, eine Umweltdemo organisieren (1971 …), Daniel Cohn-Bendit bewundern, die Sowjets und deren Abkömmlinge in der Schweiz hassen, sich von Johann Sebastian Bachs Musik vereinnahmen. Mehr und mehr ergibt sich das Bedürfnis nach einem tieferen Verständnis von Welt- und Wirtschaftsgeschehen, und so wird die Entdeckungsreise in die Wissensgebiete der Rechtswissenschaft, der Ökonomie und der Informatik ausgedehnt: Das «Schlimme» durch Begreifen bannen. Die endgültige Befreiung von den einengenden Konventionen des Denkens erfährt der nunmehr erwachsene Konrad Hummler am andern Ende der Welt, hoch über dem Pazifik, bei nicht untergehender Sonne am Polarkreis.

Verlag: Edition Königstuhl
Erscheinungsjahr: 2021
Preis: CHF 24.00
ISBN: 978-3-907339-00-8

 

Bücher
Vom Kredit zur Schuld

Ivan Adamovich / Christoph Schaltegger (Herausgeber)

Mit Beiträgen von Claudia Aebersold Szalay, Ernst Baltensperger, Jacob Bjorheim, Konrad Hummler, Martin Rhonheimer, Michele Salvi, Gerhard Schwarz, Reto Sonderegger, Tobias Straumann, Kaspar Villiger.

Wenn Verschuldung die Freiheit bedroht.

Kredit ist das Schmiermittel für Fortschritt und Entwicklung. Doch zu viel Kredit kann in die Schuldenfalle führen. Die globalen Schulden betragen heute das Zwei- bis Dreifache der weltweiten Jahresproduktion an Gütern und Dienstleistungen – Tendenz stark steigend. Und Schuldenkrisen haben in der Menschheitsgeschichte immer wieder verheerende Schäden angerichtet. Wo liegen die Ursachen, wo die Grenzen übermässiger Verschuldung? Ab wann bedroht die Verschuldung unsere Freiheit? Und was kann dagegen unternommen werden? Ein interdisziplinäres Buch mit Antworten auf ein altes, aber höchst aktuelles Problem.

Verlag: NZZ Libro
Erscheinungsjahr: 2019
Preis: CHF 38.00
ISBN: 978-3-03810-443-8

Bücher
Wieviel Staat braucht die Schweiz?

Georg Kreis (Herausgeber)

Mit Beiträgen von Katja Gentinetta, René Rhinow, Walter Schmid, Christoph Schaltegger, Paul Schneeberger, Konrad Hummler, Markus Ritter, Astrid Epiney, Rico Valär.

Wie viel Staat braucht die Schweiz? Fachleute aus verschiedenen Denkrichtungen geben neue Antworten auf diese virulente Frage. Das Buch soll helfen, sich eine eigene Meinung zu bilden.

Wie viel Staat braucht die Schweiz? Eine legitime aber nur schon deswegen destruktive Frage, weil man sie überhaupt stellt. Eine gängige Antwort lautet: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Darin liegt ein Grundvorbehalt, wie man ihn gegenüber einem notwendigen Übel hat. Ist das der richtige Ansatz? Gibt es auch eine Wertschätzung, die davon ausgeht, dass es «zum Glück» Staat und Staatlichkeit gibt? Die Antworten darauf fallen je nach Zeitumständen und Gesellschaftsbereichen unterschiedlich aus. Die Frage nach dem «Wie viel?» ist eng verbunden mit der Frage nach der Art der Regulierung. Fachleute aus diversen Denkrichtungen und Erfahrungsfeldern erörtern diese Fragen und bieten bereichernde Vorlagen für eigenes Weiterdenken in spezifischen Anwendungsbereichen.

Details

Maße: 13 x 21 cm
Buch, Broschiert
ISBN: 978-3-03810-399-8
Erscheinungsdatum: 27.03.2019

NZZ Libro_Wie viel Staat braucht die Schweiz?

Beitrag von Konrad Hummler

Bücher
Kleinstaat Schweiz – Auslauf- oder Erfolgsmodell?

Konrad Hummler (Herausgeber), Franz Jaeger (Herausgeber), Progress Foundation (Herausgeber)

Was macht einen Kleinstaat aus? Welche Wege sind für einen Kleinstaat wie die Schweiz tatsächlich umsetzbar? Wie viel Eigenständigkeit ist sinnvoll und möglich? Was bedeutet es für die Schweiz, wenn Europa politisch kippt?
In diesem Buch setzt sich eine interdisziplinäre Autorenschaft mit dem Phänomen Kleinstaat auseinander, skizziert Denkanstösse und Lösungsalternativen. Ein zwingender und dringender Beitrag zur aktuellen Positionierungsdebatte der Schweiz auf dem europäischen Kontinent und in der Welt.

Mit Beiträgen von Carl Baudenbacher, Thomas Bieger, Mathias Binswanger, Micheline Calmy-Rey, Reiner Eichenberger, Heinz Hauser, Karen Horn, Konrad Hummler, Franz Jaeger, Martin Janssen, Beat Kappeler, Hermann Lübbe, Daniel J. Mitchell, Robert Nef, Christoph Schaltegger, Urs Schoettli, Gerhard Schwarz, Rainer J. Schweizer, Hans-Werner Sinn, Michael Wohlgemuth und Stefan C. Wolter.

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Total Data – Total Control

Null-Toleranz in allen Lebensbereichen
Konrad Hummler (Herausgeber), Fabian Schönenberger(Herausgeber), Progress Foundation (Herausgeber)

Wie stark sind unsere Freiheit und Privatsphäre in Zeiten von Big Data bedroht? Eine interdisziplinäre Autorenschaft reflektiert über Auswirkungen und Gefahren der digitalen Kontrolle.
Die modernen Informationstechnologien verbessern sich laufend, und ihre Möglichkeiten scheinen schier grenzenlos. Alle realen Geschehnisse werden detailgenau erfasst und sind beliebig auswertbar – Big Data ist zum Begriff der Stunde geworden. Die erhöhte Granularität der Daten eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit zur Totalkontrolle der Individuen. Zusammen mit einer allgemeinen, zeitgeistig erkennbaren Akzeptanz ergibt sich vielleicht eine Hinwendung zu einer neuen Kompromisslosigkeit – mit unabsehbaren Folgen. Das Buch «Total Data – Total Control» befasst sich mit der Frage der individuellen Bewegungs- und Gestaltungsfreiheit vor genau diesem Hintergrund. Die Aufsätze einer interdisziplinären Autorenschaft regen zum Denken an und fördern die Debatte zu diesem Thema.

Mit Beiträgen von Mathis Brauchbar, Bruno S. Frey, Hannes Grassegger, Allan Guggenbühl, Ernst Hafen, Matthias Haller, Matthias Holenstein, Konrad Hummler, Martin Killias, Martin Meyer, Fabian Schönenberger, Roberto Simanowski und Frank Urbaniok.

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Versuch, Irrtum, Deutung

Konrad Hummler
Anlagekommentare 1990-2010

Messerscharfe Analysen – visionäre Thesen

Erstmals liegen Konrad Hummlers Anlagekommentare gesammelt vor. Ob Ostblock in Auflösung, schwindende Bedeutung der Politik, Corporate Governance oder Zukunft des Bankgeheimnisses – alle relevanten Themen der letzten zwanzig Jahre kommen zum Zug. Pointiert formuliert und weitsichtig erörtert, erschliessen sich die komplexen Zusammenhänge auch dem Laien im Nu.

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Bundesverfassung und Verfassungsentwurf: Eine ökonomisch-rechtliche Analyse

Martin Janssen
Konrad Hummler

«Ende 1977 hat eine Expertenkommission für die Vorbereitung einer Totalrevision der Bundesverfassung unter Leitung von Bundesrat Dr. Kurt Furgler einen Verfassungsentwurf (VE)1 vorgestellt. Seither sind in den meisten Tageszeitungen und in wissenschaftlich Publikationen verschiedene Aspekte des VE zur Diskussion gelangt.
Die vorliegende Arbeit möchte diese Diskussion zum einen fortführen und vertiefen, zum anderen jedoch versuchen, dem VE als Ganzheit mit einer etwas umfassenderen Analyse gerecht zu werden. Es ist aber nicht das Ziel dieser Untersuchung, jeden einzelnen Artikel des Entwurfs zu analysieren und zu kommentieren. In dieser Arbeit sollen vielmehr die folgenden analytischen Schwerpunkte gesetzt werden:

  • Staatsidee und Verfassungsverständnis im VE:
    – Wesen und Ziele der Schweizerischen Eidgenossenschaft (VE erster Teil, 1. Kapitel)
    – Grundrechte (VE erster Teil, 3. Kapitel)
  • Sozialordnung, Eigentumspolitik und Wirtschaftspolitik im VE (VE erster Teil, 4. Kapitel)
  • Das Föderalismusverständnis im VE
    – Verantwortung von Bund und Kantonen (VE zweiter Teil, 3. Kapitel)
    – Volk und Stände (VE dritter Teil, 1. Kapitel)

Zuvor werden geschichtliche, formelle und grundsätzliche Fragen zur Totalrevision sowie methodische Aspekte behandelt. Eine kurze Zusammenfassung schliesst die Arbeit ab.»

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Stadtstaat – Utopie oder realistisches Modell?

Theoretiker und Praktiker in der Debatte

Erstmals setzt sich eine fächerübergreifende Autorenschaft mitdem Phänomen Stadtstaat auseinander, um eine gesellschaftliche Diskussion über die Positionierung eines Kleinstaates in Europa und in einer globalisierten Welt einzuleiten. Was macht den City State aus? Wie spielt er komparative Vorteile wie Machtbalance, Urbanität und Neutralität gegen die inhärente Verwundbarkeit durch Auslandsabhängigkeit, binnenwirtschaftliche Isolierungund räumliche Enge aus? Ist das City-State-Konzept als möglicher dritter Weg für die Schweiz umsetzbar? Diesen Fragen gehen 15 Autoren aus Sicht von Politik, Wirtschaft, Soziologie und Sicherheittheoretisch und empirisch nach.

ISBN 978-3-03823-708-2 (vergriffen)

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Value at Risk im Vermögensverwaltungsgeschäft

Herausgegeben von Otto Bruderer und Konrad Hummler

Das öffentliche Beschaffungsrecht enthält Regeln zur staatlichen Vergabe von Liefer-, Dienstleistungs- und Bauaufträgen. Öffentliche Beschaffungen werden sowohl auf Bundes- wie auf kantonaler Ebene oberhalb rechtlich festgelegter Schwellenwerte im offenen oder im selektiven Verfahren vergeben. Unterhalb dieser Schwellenwerte ist entweder ein Einladungsverfahren oder ein freihändiges Verfahren anwendbar. Dieser unterschwellige Vergabebereich darf nicht unterschätzt werden. Das Auftragsvolumen, das in diesen Verfahren vergeben wird, ist beträchtlich. Die vorliegende Dissertation behandelt das Einladungsverfahren, das in der Praxis äusserst wichtig, aber bisher noch weitgehend unbearbeitet geblieben ist. Im ersten Teil wird zunächst ein Überblick über die Rechtsgrundlagen im öffentlichen Beschaffungswesen gegeben, gefolgt von einer Einführung zum Einladungsverfahren. Der zweite Teil setzt sich umfassend mit dem Verfahrensablauf des Einladungsverfahrens auseinander. Dabei werden zahlreiche Probleme aufgezeigt, die bis anhin nicht erörtert worden sind. Im abschliessenden dritten Teil folgt eine Gesamtwürdigung des Einladungsverfahrens. Es werden insbesondere die Vereinbarkeit des Verfahrens mit den Vergabegrundsätzen und die besondere Missbrauchsanfälligkeit untersucht. Die Arbeit schliesst mit Gedanken zu möglichen Alternativen zum heute praktizierten Einladungsverfahren.

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Das Recht auf sich selbst

Bedrohte Privatsphäre im Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Freiheit

Konrad Hummler (Autor), Gerhard Schwarz (Herausgeber)

Die Terrorakte vom 11. September 2001 haben der grundlegenden Frage nach dem Spannungsfeld zwischen «Sicherheit» und «Freiheit» zusätzliche Brisanz verliehen. Wie weit darf der Staat unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung in die individuelle Privatsphäre eingreifen? Welche Risiken und welche Chancen bergen die sukzessive internationale Rechtsvereinheitlichung und der globale Datenaustausch für die Privatsphäre des Einzelnen? Wie stark und in welcher Weise wirken der technische und der naturwissenschaftliche Fortschritt auf die Privatsphäre? Die Zürcher Progress Foundation hat sich mit diesen Themen in mehreren geschlossenen Workshops und öffentlichen Economic Conferences auseinandergesetzt. Texte, die an diesen Veranstaltungen diskutiert und Referate, die dort gehalten wurden, werden nun zusammen mit Originalbeiträgen zu einem Sammelband vereint. Das Buch will in einer Zeit von staatlicher Umverteilung, Zentralisierung und Überwachung ein Zeichen für den Wert des Privaten setzen. Ausgangspunkt ist eine klassisch-liberale Haltung, welche sich für die nachhaltige Stärkung einer auf Wettbewerb, Privateigentum und Verantwortung beruhenden Zivilgesellschaft einsetzt.

ISBN 978-3-03823-052-6

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Persönlichkeit und Verantwortung

Erinnerungen an Robert Holzach

Herausgegeben von Konrad Hummler, Martin Meyer und Urs Rinderknecht

Auszug aus der Zusammenfassung:

„Jede Zeit bringt ihre eigenen Eliten hervor. Robert Holzach hatte nichts gegen Funktionseliten einzuwenden. Aber er begriff die Aufgaben von Eliten im erweiterten Sinn des Wortes mehr noch als Mandate über das Spezifische hinaus im Blick auf das Ganze. Das Ganze meinte dann etwa das Wechselspiel zwischen Wirtschaft und Gesellschaft oder auch zwischen Politik und Kultur. Anders gesagt, Holzach plädierte für ein Denken in Zusammenhängen und handelte danach, womit er sich in der Öffentlichkeit grossen Respekt weit über sein Fachgebiet hinaus erwarb.“

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Automatisierte Rechtsanwendung und Rechtsdokumentation

Zur Eignung von Rechtssystemen für die Anwendung mittels elektronischer Datenverarbeitung

Auszug aus der Zusammenfassung:

«Als Ergebnis des zweiten Kapitels, in dem wir untersuchten, welche Bedingungen an ein Rechtssystem für die Automatisierung rechtlicher Entscheidungen gestellt werden, wiesen wir auf den prinzipiellen Unterschied ziwschen „gesetztem“, deterministischem, auf spezifische Zwecke und auf nach ihrer Art zum voraus als bekannt angenommener Fallkategorien ausgerichtetem Organisatonsrecht („Thesis“) und einer „entstandenen“, in ihren spezifischen Auswirkungen unbekannten, übergeordneten Rechtsordnung („Nomos“) hin. Die Automatisierung von rechtlichen Entscheidungen ist in der ersten Art von Recht unter bestimmten Voraussetzungen durchaus möglich, währenddem sie in der zweiten Art Recht keineswegs Platz greifen kann. Die Angst vor dem „Justizautomaten“, wie sie bei vielen Rechtsdenkern zum Ausdruck kommt, richtet sich deshalb nicht eigentlich gegen die Anwendung der EDV im Recht, sondern implizite gegen das Überhandnehmen deterministischer Rechtsformen allgemein. Wenn der Mensch vor einer „Technokratie“ im Recht geschützt werden soll, so gälte es vor allem, der Ausbreitung des deterministischen Organisationsrechts den Riegel zu schieben, oder mit anderen Worten das Privatrecht (im weitesten Sinn) aufzuwerten.»

«Das elektronische Zeitalter ist im Recht zweifellos angebrochen. Dies stellt die juristische Profession und darüber hinaus jeden an rechtlichen Belangen interessierten Zeitgenossen vor neue Situationen. Es gilt nun einerseits, die durch die EDV gebotenen Chancen wahrzunehmen. Auf dokumentarischem Gebiet kann der Computer sehr viel mühselige Arbeit abnehmen, ja, er kann zu viel weitergehenden Dokumentierungsmöglichkeiten verhelfen, als sie dem Rechtsanwender bisher auf manuell-intelektuellem Wege zur Verfügung standen. Dies kann sicher zu einer besser dokumentierten Rechtsanwendung und mithin zu „besserem Recht“ führen. Aber auch auf dem Gebiet der Automatisierung von rechtlichen Entscheidungen, wo diese einwandfrei Organisationsrecht betreffen, kann die EDV vielfältige Aufgaben erfüllen. Anderseits gilt es, angesichts des Überhandnehmens deterministischer Rechtsformen und der daraus resultierenden Technokratisierung des Rechts und des gesellschaftlichen Lebens, das Wesen einer offenen, unspezifischen, in ihrer Allgemeinheit gerechten Rechtsordnung und darüber hinaus den Wert einer freiheitlichen Ordnung überhaupt erneut in das juristische Denken einzubeziehen.»

Sonstiges
Beiträge von Konrad Hummler M1 AG stellt eine Zeichnung dar

M1 AG verfügt über das Privileg, ohne grossen Produktionsdruck das Zeitgeschehen betrachten und Aktualitäten diskutieren zu können. Damit Geistesblitze, überraschende Meinungen, ätzende Kommentare oder originelle Überlegungen nicht verloren gehen, gibt es die Rubrik Miszellen. Die Artikel in dieser Rubrik sind kurz gehalten und thematisch fokussiert.

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Sonstiges
Ich hatte viel Bekümmernis

„Ich hatte viel Bekümmernis in meinem Herzen; aber Tröstungen erquicken meine Seele.“ 

I.

Ja – wenn es dann einmal soweit sein soll, dass ich Gott von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen werde, dann schon am liebsten genau so: Wie der atemberaubende Schluss dieser Kantate, entfesselt, unbekümmert, frei von Zweifeln, vielstimmig-einstimmig jubelnd. Johann Sebastian Bach reisst uns in einer beispiellosen Steigerung aufwärtswirbelnder Kaskaden von den Kirchenbänken und offenbart damit seine eigene Apotheose. Dass Bach der fünfte Evangelist sei, diese Aussage kommt wahrlich nicht von ungefähr. Ähnlich fesselnde musikalische Momente – es gibt deren viele, wie es unsere langjährigen Konzertbesucher schon mehrfach erlebt haben – sie bestätigen die gewagte Qualifikation durchaus. Bach war als ganz gewöhnlicher Mensch aber in der objektiv und subjektiv gegebenen Tristesse der menschlichen Realität genügend verortet, dass er die Begegnungen mit Gott auch dunkel, seufzend, klagend, weinend, zagend, fordernd, zürnend, ermattet und ergeben darzustellen gedrängt war. Die vorliegende Kantate ist in meinen Augen eine der vollständigsten Abfolgen von unterschiedlichsten Empfindungen, wie sich ein Mensch im grossen Gegenüber fühlen kann. Von unendlich elend und verlassen bis zu unendlich befreit und glücklich. Dichte Musik! Wert, sie an einem Abend doppelt aufzuführen…

II.

Ich werde als Gründer und Präsident der Johann Sebastian Bach- Stiftung oft nach meinem Verhältnis zum Glauben gefragt. Die einen möchten mir ein vorbehaltloses Bekenntnis abringen, die anderen wollen mich ihrem philosophisch-existentialistischen Lager zuordnen. Es geht um die «Gretchenfrage», wie es vor 6 Monaten an dieser Stelle Hans Magnus Enzensberger formulierte und bei der Gelegenheit allem Kategorischen, darunter dem Atheismus, eine Absage erteilte. Es erstaunt mich immer wieder, wie apodiktisch diese Gretchenfrage vorgetragen wird, wie hoch die Erwartungen gesteckt sind, aufgrund der Antwort die Welt noch besser in Freund und Feind einteilen zu können. Dabei wären doch gerade hier Schattierungen und Farbtöne aller Art am Platz – und Raum für Skepsis, Zweifel oder eben auch stilles Gottvertrauen. Hinter manch laut geäussertem Bekenntnis und auch manch philosophisch verbrämter Wortanhäufung versteckt sich nicht selten mangelndes Können oder Wollen zu eigener metaphysischer Beschäftigung. Sie ist eben anstrengend, die metaphysische Beschäftigung, hat viel mit Bekümmernis zu tun, und sie will so ganz und gar nicht in die heutige Zeit der unbegrenzten technischen Möglichkeiten und der schrankenlosen Machbarkeit passen. Neuerdings sollen wir nun also ewig leben können. Die Technik sei in der Lage, den Tod zu bannen… Vielleicht wäre es eher die grassierende metaphysische Nichtbeschäftigung, die Anlass zu Bekümmernis sein müsste!

III.

Ich glaube, dass ich es als Glück, oder wenn Sie wollen, als Segen bezeichnen darf, mittlerweile ein ziemlich ungestörtes Verhältnis zur Gottesfrage zu haben. Dabei hätte es auch anders kommen können. Meine Mutter pietistischer Herkunft drängte uns Kinder zu einem relativ engen, dem religiösen Eifer nicht ferne stehenden Glaubensleben. Mein Vater liess sich dagegen kaum in die Karten blicken und markierte höchstens den agnostischen Stoiker. Noch war in meiner Jugend der zweite Weltkrieg mit seinen abgrundtiefen Greueln zu prägnant, als dass man ohne sehr berechtigte Vorbehalte von einem allmächtigen Gott oder gütigen Vater hätte reden können. Das vollmundig-begeisterte «Gott ist die Liebe» der Sonntagsschulzeit erstarrte im Erkenntnisschub meiner Adoleszenz. Die Lektüre von Celan, Nietzsche und Camus war darauf angelegt, letzte religiöse Regungen ersticken zu lassen. Da half auch der wohlgemeinte Konfirmandenunterricht des Linsebühlpfarrers nichts.

Wäre da nicht mein gefürchteter Mathematiklehrer gewesen, der zur Auflockerung zwischen allen algebraischen und geometrischen Krisen einigen aufgeweckten Schülern die Möglichkeit bot, Vorträge über mathematische Grundfragen und Persönlichkeiten zu halten. Ich wählte den deutschen Mathematiker, Logiker und Philosophen Friedrich Ludwig Gottlob Frege (1848-1925), der als erster eine formale Sprache und, damit zusammenhängend, formale Beweise entwickelte. Er beeinflusste Denker wie Rudolf Carnap, Bertrand Russell und Ludwig Wittgenstein. Frege beschrieb die Logik nicht nur abschliessend und wendete sie an, sondern stiess an ihre Grenzen und überschritt sie ungewollt. 1902 wies ihn Bertrand Russell auf einen unlösbaren Widerspruch hin, nämlich die sogenannte Russell’sche Antinomie. Sie besagt, dass die Menge aller Mengen sich nicht selber beinhalten kann oder aber nicht die Menge aller Mengen sein kann.

So, wie 1902 Russells Brief den Kollegen Frege in höchste Bekümmernis stürzte, weil dieser sein Lebenswerk der unzweideutigen Darstellung der Logik als gescheitert betrachten musste, so wurde die Lektüre dieser Literatur für mich zum turningpointmeiner Weltsicht. Russells Antinomie wurde nie befriedigend aufgelöst. Seither gilt als gegeben, dass die menschliche Logik Grenzen hat. Ich vermutete bald einmal, dass das Endliche das Unendliche nicht adäquat beschreiben kann, und stiess einige Jahre später, im Zuge der Arbeiten für meine weitgehend formallogische Dissertation, darauf, dass mit binärer Ja/Nein-Logik Werturteile nicht gefällt werden können, sondern bestenfalls beschrieben, emuliert. Noch später lehrte mich der grosse Mathematiker Benoît Mandelbrot, den ich persönlich kennenlernen durfte, dass ein Fehler immer grösser und gewichtiger wird, je genauer man misst, je genauer man kontrolliert und korrigiert und je mehr man ihn zu vermeiden versucht. Aus der tiefen Bekümmernis über das inhärente Kontrolldefizit der Menschen fand ich nur durch die ausserhalb aller Logik stehende Annahme, dass es da doch noch etwas Höheres, etwas Überirdisches geben müsse, das Logik und Widersprüche in sich aufhebt, das umfassend zu verstehen uns unmöglich ist und das wir höchstens auf die eine oder andere Art erahnen können.

Ohne die Ahnung dieses übergeordnet Unfassbaren wäre die Welt für mich in jeder Hinsicht hoffnungslos leer und trostlos geworden und geblieben. Etwa so, wie es jene Abdankungsrituale sind, an welchen, statt Gottesdienst gefeiert, das Andenken an den Verstorbenen zelebriert wird. «Du wirst für immer in uns weiterleben!», wird jeweils feierlich beteuert. Und die Leute merken nicht einmal, dass sie gerade einer Instant-Reinkarnationslehre auf den Leim gekrochen sind. Am Schluss aber, weil es eben ganz ohne Gott doch nicht geht, wird dann doch noch ein verdrücktes «Vater-unser» gemurmelt. Es ist so: Die Welt der Gottesleere hat noch nicht zu ihren Ritualen gefunden. Vielleicht wird sie es nie können. Weil halt doch etwas fehlt.

Ich bin natürlich weit davon entfernt, mit der Begrenztheit menschlichen Vermögens den Gottesbeweis antreten zu wollen. Wo die Logik an ihr Ende kommt, ist der «Beweis» ja ohnehin inhaltslos. Aber gerade deshalb meine ich, dass die freudige Annahme der Existenz einer das Unendliche und damit Unfassbare bedeutenden Instanz im realen Leben sehr hilfreich ist. Unsere Bekümmernisse sind nicht alles, sie sind nicht das Letzte. So relativiert sich vieles. Vor allem die Anmassung von Macht, der wir, im Grossen des Weltgeschehens oder auch im kleinen Mikrokosmos unserer engeren Lebensverhältnisse, notorisch ausgesetzt sind. Die Figur von Jesus ist für mich deshalb zentral, weil von ihr die ultimative Ablehnung jeglicher Machtanmassung ausgeht. Macht – letztlich heisst das immer zwischen Menschen praktizierte Erpressung, Wegnahme, Wegschliessung, Folter, Tötung – ist dieUrsache für Bekümmernis schlechthin. Die Idee der völlig ausgelieferten, gefolterten und getöteten Gottheit ist und bleibt der, wie man will, skandalöse oder auch grandiose Gegenentwurf zur primitiven Machtfigur Mensch. Der Glaube an die Auferstehung aus dieser göttlich inszenierten Ohnmacht ist so gesehen der eigentlich einzig denkbare Trost für dieses abgrundtiefe und finstere Tal der Bekümmernis.

IV.

So gehe ich denn verhältnismässig heiter durchs Leben. Mein Glaube ist ziemlich agnostisch, das heisst, ich lasse mich nicht weit auf die Äste hinaus, wie «es» sich denn genau verhalten könnte. Theologisch verbrämte Sophisterei ist mir ein Greuel, und ich mag über den sogenannt «richtigen» Glauben nicht streiten. Ja, ich meine, von der priesterlichen Anmassung her, in Glaubenssachen recht zu haben, stamme das meiste Übel dieser Welt. Ich halte mich lieber an Huldrych Zwinglis ganz schön tautologischen Satz: «Glaube ist dieses Wesentliche und Feste in unseren Seelen, das von jenem gegeben ist, der selber Grund und Inhalt unserer Hoffnung und deren Erwartung ist» (aus der Abhandlung «Die Vorsehung» von 1530). Im Lichte der Annahme eines immer noch Grösseren, noch Umfassenderen, löst sich die Tautologie logisch auf.

Weshalb lässt sich auf diese Weise leichter, unbekümmerter durchs Leben gehen? Erstens, weil ich nicht hinter allem, was auf dieser Welt geschah und geschieht, einen Plan Gottes vermuten muss. Meine relativ agnostische Sicht lässt Eigenständigkeit, Eigenverantwortung, Zuneigung, Zufälle, Schicksalsschläge, abgründige Gemeinheiten und Scheusslichkeiten unter Menschen zu. Sie gehören zu der ihm, dem Menschen, verliehenen Gottähnlichkeit und der damit verbundenen Verantwortung für sein Tun und Lassen. Aber ich glaube: Es ist nicht alles, es ist nicht das Ende. Am Schluss obsiegt die Nicht-Macht, die Liebe.

Zweitens: Gemessen am Unendlich-Unfassbaren kann auch leichter mit neuen und vielleicht auch einmal unpassend erscheinenden menschlichen Erkenntnissen umgegangen werden. Was tut es dem Ozean, wenn sich ein neues Bächlein in ihn ergiesst?So gehe ich mit den Schriften der neuzeitlichen Propheten, der grossen Philosophen und Schriftsteller von Kant über Nietzsche bis Camus und Heidegger recht gelassen um. Ja, sie hören recht. Ich stufe die Philosophen der Aufklärung oder auch des Existentialismus als eine andere Art von Propheten ein. Zum einen ist ohnehin nicht einzusehen, warum es solche nach Christus nicht mehr geben soll. Zum anderen ist es eben schon so: Nach dem, was sie geschrieben haben, muss man anders über Gott denken und reden als zuvor. Aber Ozean bleibt Ozean, so anregend, vielleicht auch ätzend die Bächlein sein mögen. Ähnlich gelassen bleibe ich auch angesichts der neuesten Blüte menschlicher Erkenntnis, der künstlichen Intelligenz (AI). Auch dieses Gewässer wird das Meer der Unendlichkeit nicht voller machen.

Drittens: Dann und wann öffnet sich für uns ein ganz klein wenig der Himmel. Wer aufmerksam durch sein Leben geht, macht solche Erfahrungen, da sich die Luken unserer seltsamen Lebensarche ein wenig öffnen und einen Blick auf den alles versöhnenden Regenbogen zulassen. Nämlich dann, wenn Engel unseren Lebensweg kreuzen. Der ziemliche Agnostiker Hummler ist mittlerweile tolerant geworden gegenüber der Idee von Gesandten aus höherer Mission. Früher hätte ich die Vorstellung weit und energisch von mir gewiesen. Aufgrund eigener Lebenserfahrung bin ich aber etwas vorsichtiger geworden. Wie war es damals, als der junge Familienvater in der Südwand des 4. Kreuzberges in Richtung Rheintal stürzte? Das grasige Bödeli kam gerade rechtzeitig, es liess eine Notlandung zu, als hätte ein Schutzengel gesagt: Nein, Konrad, das ist noch zu früh, du musst noch das eine oder andere erledigen. Oder wie war es kürzlich, als die betagte Schwiegermutter in Holland plötzlich im Sterben lag und für meine Frau und mich jede Minute zählte, um von ihr noch Abschied nehmen zu können? Alles fügte sich, wie von unsichtbarer Hand geleitet, zum Guten: Von freien Sitzplätzen im Flugzeug über den zu frühen Start und die zu frühe Landung, das schon fahrbereite Mietauto bis zur Abwesenheit von Staus auf den sonst notorisch verstopften holländischen Autobahnen. Mutter lebte noch eine halbe Stunde nach unserem Eintreffen, ihr Sterben, ein erleichtertes Aushauchen des Lebens, brachte mir die Erkenntnis ein, dass der Tod etwas Schönes sein kann. War eine Häufung von Zufällen im Spiel? Mag sein. Dann sind Zufälle halt auch Engel.

Meistens aber sind es Menschen wie Du und ich, weit davon entfernt, im normalen Leben Engel zu spielen. So etwa der greise Filmproduzent Arthur Cohn, der mir auf dem Höhepunkt der Wegelin-Krise, als ich vom Präsidium des NZZ-Verwaltungsrats verdrängt wurde, out of the blue (wir kannten uns zuvor überhaupt nicht) drei asiatische Glückselefanten überbrachte und mir zuraunte: «Es wird gut kommen, Herr Hummler.» Oder Peter Sloterdijk, hauptberuflich alles andere als ein Engel, bewahre!, der mir anderthalb Jahre später in Leipzig den Myschkin-Anerkennungspreis an der Seite von Noam Chomsky verlieh und mich mit dieser unerwarteten Geste in meinem Willen, fürs Bachprojekt durchzuhalten, wesentlich bestärkte. Oder diese Lichtfigur einer leukämiekranken jungen Frau, die trotz mehrerer dramatischer Nahtoderlebnisse und fürchterlichster Lebenserfahrungen ihren Mitmenschen – unsere Familie gehört dazu – laufend Lebensmut vermittelt. Als Vorbild von Zuversicht in höchster Bekümmernis!

Was tun denn Engel besonderes? Sie lassen gnädige Fügungen zu, vermitteln Mitmenschlichkeit und Liebe, wo das gerade nicht zu erwarten wäre, geben den richtigen Anstoss dort, wo man selber nicht mehr weiterkäme. Out of the blue, wie unverdientes Manna vom Himmel. Achten Sie doch darauf: Ihr Leben hat mehr Engel gesehen, als Sie denken. Und seien Sie ihnen ein wenig dankbar.

V.

Ja, und dann gibt es noch die Luken der Musik. Was wären wir in unserer seltsamen und oft sehr dunklen Lebensarche ohne jene Lichtblicke, die uns ein ganz klein wenig jenes Bildes vermitteln, von dem Paulus sagt, dass wir es vorerst nur als Stückwerk erahnen können? Stückwerk, Mosaikteile: aber wenigstens das! Das Geheimnisvolle daran ist: Das Bild ist nicht einfach gleissend-glänzend-goldig. Eben gerade nicht. Also kein überladener Altar, der uns vor lauter Schönheit erschlägt und dessen Pracht am Ende langweilt. Nein, das Bild kennt dunkle Farben und leise Töne. Ja, mir scheint, dass sich die musikalische Gottesahnung zunächst gerade dort einstellt, wo gelitten wird und Angst um sich greifen will, wo Verzweiflung nahe ist und Hoffnungslosigkeit zu herrschen droht. Nichts kann Mit-Leid besser ausdrücken als Musik. Denken Sie an die wunderbare «Erbarme Dich»-Arie in der Matthäuspassion oder – eben – an die Eingangssinfonia der heutigen Kantate. Leid– und wer wollte behaupten, davon gebe es nicht mehr als genug? – ist Teilunseres Gottesbilds, nicht Gegenbild, und genau das macht es so tröstlich. Wenn ich leide, dann leide ich nicht allein.

Aber es bleibt dann nicht beim Leiden. In jeder Komposition des Thomaskantors erfolgt eine Hinwendung zum endgültig Schönen. Bach schafft es wie kein Zweiter, Wallfahrten durch unser seelisches Befinden zu veranstalten und dort anzulangen, wo jeder Einwand, jedes «Ja, aber» verstummt und ein Stücklein himmlischer Herrlichkeit aufblitzt. Ich glaube, Bach wollte bewusst, dass in der heutigen Kantate das Alleluja beinahe zum Lallen verkommt, und ich bin unserem musikalischen Leiter Rudolf Lutz auch dankbar, dass er es so intoniert. Es gibt den Moment, wo nur noch Sprachlosigkeit möglich ist. Und: Der Moment überirdischer Schönheit kann nicht andauern. Wir sind noch im realen Leben; deshalb der abrupte Schluss, den man so schmerzhaft bedauert.

Sprachlosigkeit, Lallen, abrupter Schluss –das ist jetzt. Wir sind begrenzt. Die Welt ist begrenzt. Aber das wird nicht alles gewesen sein. Der Kernsatz der Kantate lautet:

«Die folgend Zeit verändert viel und setzet jeglichem sein Ziel.»

Es wird unbegrenzt sein, glaube ich.

 

3.12.2018/Konrad Hummler

Ich hatte viel Bekümmernis

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